Queer, laut, revolutionär – Bericht der Linksjugend zum Critical Pride Stuttgart
Am 28. Juni 2025 protestierten über 500 Menschen bei der zweiten Critical Pride in Stuttgart gegen Queerfeindlichkeit, rechte Hetze und Kommerzialisierung. Die Linksjugend [’solid] machte mit einem starken Jugendblock darauf aufmerksam, dass queere Befreiung nur durch den Bruch mit kapitalistischen und diskriminierenden Strukturen möglich ist.
Am 28. Juni 2025 haben sich in Stuttgart über 500 Menschen zur zweiten Critical Pride versammelt, um gemeinsam gegen Queerfeindlichkeit, rechte Hetze und die kapitalistische Vereinnahmung queerer Kämpfe auf die Straße zu gehen. Aus den Basisgruppen der Linksjugend [’solid] Böblingen, Heilbronn, Bietigheim, Rems-Murr, Stuttgart und SHA HOK waren über 40 Aktivistinnen und Aktivisten angereist, die zusammen mit anderen einen entschlossenen Jugendblock bildeten.
Die Demonstration startete mit einer Auftaktkundgebung am Schlossplatz, in der an die Stonewall-Aufstände als Beginn des radikalen queeren Widerstands erinnert wurde. Der Satz „Stonewall was a riot“ machte deutlich, dass Pride kein bunter Festumzug ist, sondern politischer Protest gegen Unterdrückung, Ausgrenzung und Gewalt. Gleichzeitig wurde die zunehmende Kommerzialisierung queerer Bewegungen scharf kritisiert, sie verwandelt queeren Protest in marktkonforme Events und verwässert echte Emanzipation.
Begleitet von Regenbogen-, Trans- und Palästina-Flaggen sowie Rauchfackeln zeigte der Protestmarsch Solidarität mit unterdrückten Communities weltweit und die bunte Vielfalt der radikalen Protestkultur. Die Linksjugend setzte mit Transparenten, Fahnen und Sprechchören klare politische Akzente. Wir kämpfen für eine queerfeministische, antikapitalistische und antifaschistische Bewegung, die sich weder vom Staat noch von Konzernen vereinnahmen lässt. Unsere Botschaft war eindeutig: Queeres Leben kann nur in Freiheit gedeihen und das bedeutet den entschiedenen Bruch mit einem System, das auf Ausbeutung und Konkurrenz beruht.
Nach der Demonstration bot das Innenhoffest in Bad Cannstatt Raum für Vernetzung und Austausch mit anderen linken und queeren Jugendgruppen. Die Atmosphäre war geprägt von Solidarität und dem gemeinsamen Willen, den Kampf für eine befreite Gesellschaft zuführen.