Auftakt der Leerstandsaktion des KV Böblingen

Die Linke Böblingen startete auf dem Sindelfinger Internationalen Straßenfest ihre Aktion gegen 7.000 Leerstände im Landkreis. Viele Besucher*innen unterstützen die Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum und dem Wiedereinrichten des Wohnraumkümmerers.

Am vergangenen Wochenende hat der Kreisverband Böblingen der Partei Die Linke den Auftakt seiner Leerstandsaktion an den Eingängen des Sindelfinger Internationalen Straßenfestes gestartet. Bei sommerlichen Temperaturen verteilten Manfred, Thomas und Reinhard rund 500 Informationsflyer an die Besucherinnen und Besucher.

Mit den Handzetteln machte der KV Böblingen auf das drängende Problem der rund 7.000 Leerstände im Landkreis Böblingen aufmerksam. Gleichzeitig wurde die Abschaffung der Stelle des Wohnraumkümmerers im Landratsamt scharf kritisiert – eine Entscheidung, die aus Sicht der Partei Die Linke ein falsches Signal im Kampf gegen Wohnungsnot darstellt. Stattdessen forderten die Aktiven die Einrichtung von Wohnraumkatastern in den Gemeinden des Landkreises, um Leerstände systematisch zu erfassen und zielgerichtet Maßnahmen einzuleiten.

Die Resonanz der Festbesucherinnen und -besucher war durchweg positiv. Viele nahmen die Flyer interessiert entgegen, blieben zum Teil stehen und unterstützten die Forderungen des KV Böblingen. „Gerade bei einem Fest, das die Vielfalt der Kulturen in unserer Region feiert, muss auch das Thema Wohnungsnot und Leerstände angesprochen werden“, so ein häufig geäußerter Tenor. Die engagierten Gespräche bestätigten die Notwendigkeit, das Thema weiterhin in die Öffentlichkeit zu tragen und politischen Druck aufzubauen.

Hintergrund: Wohnungsnot und Leerstände im Landkreis Böblingen

Der Landkreis Böblingen verzeichnet trotz wachsender Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum eine hohe Anzahl leerstehender Wohnungen und Häuser. Laut jüngsten kommunalen Daten stehen etwa 7.000 Wohneinheiten ungenutzt leer. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: von spekulativem Leerstand über Eigentum im Erbfall bis hin zu nicht modernisierten oder nicht vermieteten Immobilien.

Die Abschaffung der Stelle des Wohnraumkümmerers im Landratsamt im vergangenen Jahr hat die Situation verschärft. Die Stelle hatte bisher eine zentrale Koordinationsfunktion bei der Erfassung und Vermittlung von leerstehenden Wohnimmobilien übernommen. Die Linke fordert deshalb deren Wiedereinrichtung sowie den Aufbau von Wohnraumkatastern, die es den Kommunen ermöglichen, systematisch gegen Leerstand vorzugehen und Wohnraum schnell und effektiv wieder nutzbar zu machen.

Ausblick

Mit der Leerstandsaktion will der KV Böblingen ein Zeichen setzen: Wohnungsnot darf nicht länger tabuisiert werden, sondern muss als gesamtgesellschaftliches Problem mit starken, solidarischen Lösungen angegangen werden. Weitere Aktionen in betroffenen Stadtteilen und eine breite Öffentlichkeitsarbeit sind geplant, um den Druck auf politische Entscheidungsträger zu erhöhen und konkrete Verbesserungen für Mieterinnen und Mieter zu erreichen.

Wir danken allen, die uns auf dem Straßenfest ihre Unterstützung gezeigt haben und freuen uns auf eine engagierte Beteiligung bei den kommenden Aktionen.